Donnerstag, 6. Januar 2011

Was kann "positives Denken" leisten (und was nicht)?

"Gedanken werden Dinge" ist einer meiner Lieblingssprüche, und das deutet an, dass ich den Gedanken (und den daraus resultierenden Gefühlen) generell sehr viel Macht einräume. Dennoch hat auch die Auswirkung unseres Denkens ihre Grenzen und ihre unüberschaubaren Tücken.

Wenn die Welt ist, was du glaubst, was sie ist (Huna-Prinzip Nr. 1 "Ike") und Energie der Aufmerksamkeit folgt (Huna-Prinzip Nr.3 "Makia"), dann lenken wir Energie mit unseren Gedanken und hauchen mit ihr all dem Leben ein, an was wir glauben. Denn mit dem, was wir glauben, beschäftigen wir uns gedanklich am meisten. So formen sich unser Leben und unsere Persönlichkeit, die sich von anderen unterscheiden. Und das ist schön so, denn sonst würde ich ja mein Kind und meine Freunde und all meine Klienten usw. gar nicht voneinander und von mir unterscheiden können :)

Doch manchmal (oder oft?) denken wir Dinge (und kommen gar nicht recht los davon), unter denen wir leiden. Das sind dann die sogenannten "behindernden Glaubensmuster", von vielen auch gerne als "Blockaden" bezeichnet. Sie hindern uns daran, Dinge zu tun, die uns glücklicher machen würden, als das, was wir tatsächlich tun, weil wir denken, es kann nicht anders sein... die Gene, die Politik, die Wissenschaft, die Viren, um nur ein paar Besipiele zu nennen, wo viele von uns einfach nicht aus festgefahrenen Gleisen heraus kommen.

Filme und Bücher, die uns "The Secret" vermitteln, sagen an dieser Stelle: "Kein Problem! Denke einfach etwas anderes, was sich besser anfühlt, und dein ganzes Leben ändert sich!". Ganz so einfach ist es aber nicht.

Die Grundregel stimmt schon. Doch wenn wir uns unsere Persönlichkeit mal der praktischen Handhabbarkeit halber als aus vielen "Teilpersönlichkeiten" bestehend vorstellen, so gibt es Teile in uns, die die alten Glaubensmuster verteidigen. Und das tun sie, weil sie "treue Diener" sind und nur "unser Bestes" wollen. Eine Überzeugung, die wir uns zulegten, hatte in jenem Moment einen wichtigen Sinn. Hinter jeder Überzeugung steht ein Bedürfnis, dessen Befriedigung durch diese Überzeugung gesichert werden soll.

Da einfach "drüber bügeln" mit einer sportlichen Think-Pink-Affirmation ist in etwa genau so wertvoll wie Make-Up auf eine entzündete Haut zu schmieren. Kann in seltenen Fällen hilfreich sein, wird es aber in der Regel nicht!

Was also tun?
Seine Gedanken erneuern funktioniert am besten, wenn man achtsam mit dem umgeht, was man bis jetzt mit sich herum trägt. Ein neuer, besserer Gedanke wirkt am stärksten, wenn er uns glaubhaft erscheint und uns Gefühle der Freude und der Zuversicht beschert. Anders ausgedrückt: wenn er das bestehende Netz von Überzeugungen harmonisch ergänzt oder erweitert. Wenn genau dieser Punkt getroffen ist, wo nötige Veränderungen und Sicherheit vermittelnde Stabilität im subjektiven Gleichgewicht sind.

Ein Beispiel:
"ich vertraue der Welt" ist eine fürchterlich schwierige Aufgabe für viele. Ein Berg von Zweifeln türmt sich da auf, so dass diese Affirmation wahrscheinlich nur von wenigen angenommen werden kann. "Ich vertraue mir" ist etwas, was viel einfacher ist. Das letztendliche Resultat -bei Erfolg- wird aber so ziemlich das gleiche sein. Vertraue ich mir, so wächst auch mein Vertrauen in den Rest der Welt, denn alles ist mit allem verbunden (Huna-Prinzip Nr.2 "Kala"). Ich bin ein Teil dieser Welt, und die Welt ist ein Teil von mir.

Und so möchte ich Ihnen an dieser Stelle eine der einfachsten und wertvollsten Affirmationen mit geben, die ich kenne (selbst erprobt und getestet):

ICH VERTRAUE MIR VOLL UND GANZ!

Wirkungen:
Wie eben schon gesagt, erhöht dieser Gedanke das Vertrauen in einen selbst, in die eigenen Entscheidungen, in den eigenen Wert und in den (positiven) Verlauf des eigenen Lebens. Das zieht sehr weite Kreise, bis hin zu besserer Gesundheit und mehr Erfolg. Als "Spiegel"-Reaktion erhöht sich auch das Vertrauen in den Rest der Welt, entspannt Beziehungen, entschärft Konflikte. Hilft, unliebsame Gewohnheiten mit mehr Leichtigkeit abzulegen... Überall dort, wo man sich mit Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen geschleppt hat, sich (und andere in Form von Projektion) kritisiert hat, entspannt sich die Lage! Das allein kann schon meilenweite Veränderungen bewirken.

Anwendungshinweise:
Am besten den ganzen Tag über immer dann ein paar Minuten, wenn man nichts anderes denken muss: auf dem Weg zur und in der U-Bahn, in Wartezimmern, beim Zubettgehen, vor dem Spiegel beim Zähne putzen u.a. Insbesondere aber immer dann, wenn man sich in Schwierigkeiten fühlt! Wenn der Sachbearbeiter auf dem Amt die Bewilligung verweigert, eine Mahnung ins Haus flattert, das Auto plötzlich stehen bleibt, wo man es gerade so eilig hat usw. Wer musikalisch veranlagt ist, möge es gerne tatsächlich oder im Geiste singen. Wer Lust hat, macht auch einen Tanz daraus. Als Bild malen, auf Socken sticken, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Gutes Gelingen! :)))

1 Kommentar:

  1. Liebe Alexandra - vielen Dank für diesen Text: ich sauge ihn auf, verbinde ihn mit den sieben Prinzipien des Huna und schon beim Lesen stellt sich ein warmes Gefühl ein: nicht nur das Gefühl, man darf sich vertrauen - man darf auch der Umwelt vertrauen - man MÖCHTE vertrauen, sondern auch ein Schmunzeln ob deiner ähnlichen Beurteilung von "The Secret" als Think-Pink-Affirmation, die eigentlich dazu führt, dass man kontraproduktiv an sich zweifelt, weil es eben so einfach nicht ist - darum: danke für diese Worte! :-)

    AntwortenLöschen