Dienstag, 5. April 2011

Gibt es Nebenwirkungen nach schamanischen Behandlungen?

Tja, definieren wir "Nebenwirkungen":
Im schulmedizinischen Sinne sind Nebenwirkungen Begleiterscheinungen eines Medikamentes oder einer Behandlung. Wird chirurgisch operiert, gibt es Schnittwunden am Körper. Das ist eine Nebenwirkung. Nehme ich Morphium gegen Schmerzen, ist aufgrund der Natur von Morphium eine gewisse geistige Trägheit die Folge. Auch das ist eine Nebenwirkung.

Bei schamanischen oder energetischen Behandlungen werden Körper, Geist und Seele in Bewegung gebracht. Entweder durch Zufuhr von Energie oder durch neue Informationen (zum Beispiel bei Trancereisen) oder durch beides. Diese "Bewegtheit" regt die Selbstheilung des betreffenden Menschen an. Je nach Situation und Veranlagung des Menschen können dadurch körperliche oder seelische Reaktionen entstehen, die erst einmal unangenehm sind. Diese Reaktionen sind aber keine typische Folge der Behandlung, sondern eine Art erste "Selbstheilungsantwort" des Menschen. Bekannt ist dieses Phänomen aus der Homöopathie, wo man von der sogenannten "Erstverschlimmerung" spricht, die eintreten kann (und dann positiv gewertet wird), aber nicht muss.


Ein Beispiel: 
Jemand hat Kopfschmerzen aufgrund von extremem Leistungsdruck. Nach einer schamanischen Behandlung sind zwar die Kopfschmerzen weg, doch starke Angst und Beklemmung in der Brust kommen nun auf. Hier wurde sozusagen eine "Stress-Schicht" abgetragen und die nächst tiefere Schicht frei gelegt: wird diese nächst tiefere Schicht nicht bearbeitet, so mag der Klient denken, hier handele es sich um eine Nebenwirkung. Das Risiko besteht ausserdem, dass die Kopfschmerzen zurück kehren, weil die Angst und die Beklemmung zu schwer auszuhalten sein mögen. Der empfehlenswerte nächste Schritt ist hier, die Angst & Beklemmung entweder selbst zu verarbeiten, den ängstigenden Leistungsdruck abzubauen oder eine weitere Sitzung zu nehmen, die die Psyche weiter stärkt, so dass den stressigen Umständen besser begegnet werden kann.

Weiteres Beispiel:
Pickel, die durch Entgiftungsprozesse des Körpers entstehen. In einem solchen Fall heißt es, Geduld zu haben, bis sich die Haut von selbst wieder beruhigt.

Ein Beispiel für weitere, mögliche Folgen, die nicht zur Kategorie "Nebenwirkungen" gerechnet werden können:
Ein Blinder wird durch schamanische Behandlungen wieder sehend. Alles ist bestens, den Augen und dem Körper geht es gut, bis auf eine Klitze-Kleinigkeit, an die der Klient vielleicht im Vorfeld nicht gedacht hat: er/sie muss nun mit der Flut der neuen Informationen fertig werden, die jetzt die Augen empfangen. Das Leben ist nicht mehr das gleiche. Er/sie gilt nicht mehr als behindert, öffentliche Leistungen und Hilfen fallen weg... im schlimmsten Fall entsteht hier "Panik pur", neben der hoffentlich auch vorhandenen Freude über neue Möglichkeiten. Am besten begleitet man einen solchen Klienten durch die nun anstehenden Wachstumsprozesse, damit die neuen Lebensumstände gemeistert werden können.

Freitag, 18. Februar 2011

Wie funktioniert "Manifestieren"?

"Manifestieren" bedeutet: einen Gedanken/Wunsch wahr machen oder erschaffen.
Vereinfacht kann man sich das so vorstellen wie im Märchen: man spricht "Tischlein deck dich!", und augenblicklich steht Essen auf dem Tisch... das ist im wesentlichen mit Manifestieren gemeint. Ich glaube, dass wir das als Kinder alle schon einmal ausprobiert haben und mächtig enttäuscht waren, dass das so nicht klappte.

Vielleicht sind diese fantastischen Zauberei-Geschichten dazu da, uns daran zu erinnern, dass unser Geist Dinge verwirklichen kann, ohne den Anspruch, eine genaue Gebrauchsanleitung zu sein. Ich jedenfalls bekam als Kind immer zu hören, dass diese Geschichten "nicht wahr" sind, und konnte das einfach nicht akzeptieren. Wenn es jemand so schrieb, MUSSTE es doch wahr sein...?

Heute weiß ich, dass die Märchen nicht gelogen haben, aber dass die "Packungsbeilage" fehlte... ;-)

Anhand einer einfachen Übung können Sie austesten, wie das geht, das Manifestieren.
Suchen Sie sich dazu gedanklich einen eher belanglosen Gegenstand aus, der gerade nicht in ihrer Reichweite ist. Vielleicht sogar etwas, was eher unwahrscheinlich anzutreffen ist: eine lila Katze zum Beispiel. Wichtig für diese Übung ist, dass Sie nicht an dem Ausgang des Experiments hängen, sonst spielt die Energie Ihrer Gefühle und Ihrer gesammelten (un)bewussten Glaubensmuster eine starke Rolle. Bleiben Sie locker-neugierig.

Zu einer Zeit, wo Sie sich in Ruhe für eine Weile zurückziehen können, bringen Sie sich in einen möglichst entspannten Zustand und dann bündeln Sie Ihre volle Aufmerksamkeit -möglichst ununterbrochen- für mindestens 5 Minuten auf die innere Vorstellung von dem Gegenstand: SEHEN Sie ihn, FASSEN Sie ihn an, in Ihrer inneren Welt, FÜHLEN Sie ihn, HÖREN Sie ihn, SCHMECKEN Sie ihn, welche Sinne sich auch immer dafür anbieten. ERLEBEN Sie den Gegenstand so leibhaftig wie möglich. Tun Sie nichts anderes, als dieses innere Erleben aufrecht zu erhalten. Nach 5 Minuten (länger wirkt natürlich intensiver) lassen Sie dieses innere Erleben komplett los. Denken und tun Sie etwas völlig anderes und kümmern Sie sich überhaupt nicht mehr darum.

Innerhalb der nächsten Tage stellt sich ein Ergebnis ein:
Sie bekommen das ähnlichste, verfügbare Äquivalent geliefert. Falls Sie das Bild einer lila Katze benutzt haben, könnte folgendes passieren:
Sie begegnen auffallend vielen Katzen. Oder Sie bekommen eine lila Plüschkatze geschenkt. Oder Sie erleben draußen eine Katze, wie sie aus Versehen mit einer Pfote in einen Farbtopf patscht (vielleicht sogar Lila???). Sie sehen einen Werbespot mit Katzen vor lila Hintergrund, den Sie vorher nie gesehen haben. Eine graue Katze kommt auf Sie zu, das Umgebungslicht verleiht ihrem Fell einen Lilastich... Vielleicht ist die Kombination "Katze plus Lila" gerade nicht "lieferbar", dann bekommen Sie vielleicht beides getrennt präsentiert... Alles ist möglich!

Ich habe einen Freund, der ein wirklich anstrengendes Leben führt. Er hat nie Geld und ist ein unverbesserlicher "Bastler" von seiner Natur her. Er braucht nur kurz zu denken: "Jetzt brauche ich für den nächsten Schritt ein paar Balken von x Länge und y Breite, aus Buchenholz...", und es dauert keinen Tag, da kommt genau das Material, das er braucht, von irgendwoher "angeflattert": er findet es, oder ein Freund kommt vorbei und fragt, ob er es brauchen kann.

Was ist das Geheimnis?
Keine Zweifel zu haben. Entweder, die Angelegenheit ist nicht so wichtig, dass wir uns mit Zweifeln beschäftigen (deswegen sollten Sie sich für das Experiment einen eher belanglosen Gegenstand aussuchen). Oder unser Vertrauen ist so stark, dass Zweifel gar nicht aufkommen (am ehesten über bedingungslose Liebe zu erreichen). Oder, wie ich kürzlich entdeckt habe, wir sind erfüllt von "wilder Entschlossenheit", die kein anderes Ergebnis mehr duldet, weil es sehr, sehr wichtig ist. In dem Maße, wie Zweifel mitmischen, "verwässert" das Ergebnis, gemessen an dem 100% gerade möglichen, verfügbaren Äquivalent!

Magische Rituale erfüllen übrigens unter anderem genau diesen Zweck: durch aufwendige Prozeduren in überlieferter Reihenfolge, beeindruckende Atmosphäre etc. die Aufmerksamkeit voll zu bündeln und den Geist so zu beschäftigen, dass kein Raum für Zweifel bleibt.

Dieser Artikel ist keine Anleitung a la Bärbel Mohrs "Bestellung beim Universum".
Er soll Ihnen nur die Möglichkeit geben, selbst zu erfahren, welche Kräfte am Werk sind: nicht das "Aufploppen aus dem Nichts", sobald Sie eine magische Formel im getragenen Sing-Sang rezitieren, sondern eine schier unglaubliche Kooperation aller Teile des Universums, um Ihre/meine/irgendjemandes geistige Vorstellung WAHR zu machen... und zwar das, was Sie wirklich bewegt, und nicht das, was Sie meinen, haben zu müssen....

Wenn also 5 Minuten für das Katzen-Experiment genügen,... wieviel magische Kraft senden wir tagtäglich aus in andere erwünschte oder unerwünschte Optionen des Lebens?

Glaube versetzt Berge....

Donnerstag, 17. Februar 2011

Besessenheit allgemein

Nach der ursprünglichen Lehre der Kahunas, verschlüsselt in der hawaiianischen Sprache, so berichtet Serge Kahili King unter anderem in seinem Buch "Kahuna Healing", hat Besessenheit nichts mit dem Eindringen fremder Wesenheiten zu tun. Es sind vielmehr Teile der eigenen Persönlichkeit, die allmählich so abgespalten werden, dass sie eigenständig in einem selbst zu existieren scheinen und dann zu einem Gefühl von Besessenheit führen. Es ist erstaunlich, dass an dieser Stelle eine schamanische Lehre und Jahrtausende alte Tradition zu ähnlichen Schlüssen kommt, wie das, was wir aus moderner Psychologie kennen.

Diese Antwort wird eventuell noch eine Erweiterung erfahren um die Sichtweise aus den Seth-Büchern von Jane Roberts.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Das Ego: wer weiß eigentlich, was das ist? (ein Aufsatz von 2009)

In esoterischen Kreisen, so scheint es mir, wird oft vom „Ego“ gesprochen, und zwar in einer Form, als sei es etwas, was spiritueller Entwicklung im Wege stehe. Der personifizierte Widerstand gegen ethisches Verhalten und Anbindung an die geistige Welt. Mir begegnen Formulierungen wie „das Ego loslassen“, wo es mich persönlich schaudert... Ich glaube, manche meinen, das „Ego“ sei einfach nur eine Abkürzung von „Egoismus“, stehe also für eine innere Haltung, die alle Vorteile dieser Welt für sich alleine beanspruchen möchte, ohne Rücksicht auf Andere. Diese könnte man vielleicht tatsächlich „loslassen“, um zu mehr Frieden mit sich und anderen zu finden, doch als Huna-Schamanin würde ich eher empfehlen, die liebevolle Verbindung zu allem, was ist, zu stärken, als die Aufmerksamkeit auf etwas zu richten, was „stört“. Dabei vermute ich einmal, dass die wenigsten spirituellen Wanderer -die Psychologiestudierten ausgenommen- sich die Mühe gemacht haben zu hinterfragen, was dieses Wort „Ego“ eigentlich genau bedeutet....

Ich lese daher mal in der Wikipedia nach (denn auch ich habe nicht Psychologie studiert),
und dort steht unter dem Stichwort „Ego“, ich zitiere:

„Die Bezeichnung Ego wird in den Wissenschaften eher selten verwendet, so z.B. bei der Analyse dyadischer Beziehungen zwischen Ego und Alter in der Soziologie. In der Philosophie ist die Verwendung der Bezeichnung Ego statt Ich häufiger. Ego und Ich sind exakte Synonyme. Es gibt keine Versuche, begrifflich zwischen Ego und Ich zu unterscheiden. 

Die Bezeichnung Ego statt Ich ist üblich in der westlichen Esoterik, die das Ego als Zentrum der Persönlichkeit vom (höheren oder wahren) Selbst unterscheidet. In deutschen Übersetzungen buddhistischer Texte ist der Begriff Ego ebenfalls gebräuchlich. Alice A. Bailey bezeichnet es als jenen kleinen Teil des göttlichen Geistes in jeder Seele, um den herum sich Stoff und Energie sammeln, und sie nennt das Stirnchakra den egoischen Lotus. 

Das Wort „Ego“ wird auch umgangssprachlich beschreibend verwendet, um einen Menschen von großer Selbstgewissheit zu kennzeichnen: „Er hat ein ausgeprägtes Ego“. Das bedeutet zunächst, dass ein Mensch sich seiner selbst, seines Wertes und eventuell seiner Bedeutung offenkundig sehr bewusst ist, kann aber ansätzlich negativ auch bedeuten, dass er sich einen zu hohen Wert zumisst. 

Diese Beschreibung kann wertneutral, beschreibend sein, kann aber auch überleiten in eine negative Bedeutung: einen Menschen als Egoisten zu charakterisieren, als einen Menschen, der sein persönliches Interesse bewusst oder unbewusst stets in den Vordergrund seines Handelns stellt, ohne Rücksichtnahme auf Mitmenschen nur auf seinen Vorteil bedacht ist.“

Im zweiten Absatz der Beschreibung aus der Wikipedia (der, der meine Branche im weitesten Sinne betrifft; grau hinterlegt) steht, anders formuliert, das Ego ist ein Teil von uns, das „wahre“ oder „höhere“ Selbst ein anderer. Auch, wenn leider nicht näher beschrieben wird, welche Aufgaben dem „Ego“, und welche dem „Selbst“ zugesprochen werden, klingt das immerhin schon so neutral, dass wir die beiden Begriffe neben Ohren und Augen stellen können, die wir auch unser eigen nennen.

Was dann? Dann können wir eigentlich davon ausgehen, so wie unsere Ohren tun, was sie tun müssen, auch unser „Ego“ einfach tut, was es tun muss, und dass wir ohne es unvollständig wären. Und genauso, wie wir von unseren Ohren keine Aufgaben erwarten, die sie nicht erfüllen können, brauchen wir das auch nicht von unserem „Ego“ zu erwarten. Das Ego hat dann seinen eigenen, völlig berechtigten Wirkungskreis, der zu seiner Zeit zur Geltung kommt... Etwas, was genauso natürlich ist und zu mir gehört, wie meine Ohren, brauche ich nicht mehr „loslassen“.

In Huna gibt es den Begriff „Ego“ überhaupt nicht. Die Persönlichkeit wird aus drei sehr funktionalen Komponenten aufgebaut verstanden: zum einen das Körperbewusstsein („Ku“ auf Hawaiianisch), das Verstandesbewusstsein („Lono“) und das Höhere Selbst, also der göttliche Teil in uns („Kane“ oder „Aumakua“). „Ku“ steuert alle Körperfunktionen und Lernprozesse, speichert Erinnerungen und Verhaltensanweisungen („Muster“) ab und führt sie aus. „Lono“ sortiert und bewertet alle Erfahrungen, die wir machen, entscheidet also darüber, was „Ku“ lernen soll und was nicht. „Kane“ oder „Aumakua“ ist unsere ureigene Verbindung zur geistigen Welt und zu allem anderen, was ist. Es inspiriert uns und sorgt
dafür, dass wir unser selbst gestecktes Lebensziel erreichen, egal, ob lachend oder weinend... Diese sehr knappe Beschreibung sollte genügen, um sich das Gelächter vorzustellen, das der Gedanke bei einem hawaiianischen Schamanen auslösen würde, sagte man ihm, man wolle sein „Ku“ loslassen, oder einen der beiden anderen Teile... :)))

Als ich mich zum ersten Mal mit diesem Wort „Ego“ auseinandersetzen musste, weil man mich kritisierte, bestimmte Handlungen und Denkweisen von mir seien „Ego“ (also nicht spirituell inspiriert oder so ähnlich), traf dieses Urteil in mir genau auf diesen Huna-Boden völligen Unverständnisses...

Inzwischen bin ich etwas weiter und habe eine eigene Vorstellung davon, was es sein könnte: Jane Roberts' Seth-Bücher liefern mir ein für mich brauchbares Modell: nach Seth, derjenigen Wesenheit, die durch Jane Roberts in den siebziger Jahren sprach und auf diese Weise etwa zehn Bücher diktierte, sind wir multidimensionale Geschöpfe. Zu uns, die wir uns in irdischer Form wahrnehmen, gehört ein Wesenskern, eine übergeordnete Wesenheit, die uns erschaffen hat, und von der wir ein Teil sind. Sie ist vollkommen unabhängig von Raum und Zeit. Und sie erschafft, um sich in ihrer vollen Kreativität zu erleben, immer neue Persönlichkeiten, die über sie, die „Mutti“-Wesenheit, wie ich es mal nennen mag, miteinander verbunden sind (und in ihr „eins“ sind), und doch sich völlig eigenständig entwickeln. Als hätten wir noch lauter „Geschwister“ von uns selbst. Diese verschiedenen „Geschwister“ von uns selbst existieren unter ganz verschiedenen Bedingungen: einige mögen ebenso wie du und ich auf der Erde „inkarniert“ sein, andere leben in uns völlig fremden Dimensionen, die mit unserem Verständnis von Realität nichts mehr gemeinsam haben. Nun braucht  jedes dieser „Geschwister“ eine seiner Lebensumgebung angepasste „Ausstattung“. Ein als Mensch geschaffener „Geschwister“ braucht einen Körper mit bestimmten Sinnesorganen, die in der Lage sind, „Materie“ wahrzunehmen – und: (hier kommt der Haken!) andere Wahrnehmungen weitgehend auszublenden! Denn die Entwicklungsaufgabe hier auf Erden lautet nach Seth: „Mutti“ drückt sich im Rahmen der Gesetze der Materie aus... So kann ich mir „Ego“ vorstellen als das „Fenster“, durch das „Mutti“ durch mich in die Welt der Materie schaut und sich dort ausdrückt.

Und auch in dieser Bedeutung ist „Ego“ nichts, was man „loslassen“ könnte oder sollte. Sondern ein absolut notwendiger Bestandteil unseres Daseins. Wenn ich nun mein Huna-Weltbild um diese Art von „Ego“-Begriff erweitere, und noch andere Informationen aus den Seth-Büchern hinzuziehe, dann geht es auf dem spirituellen Entwicklungsweg in meinen Augen darum, mein Ego zu erziehen und zu erweitern, in Liebe und Freundschaft, indem ich lerne, auch andere Welten wahrzunehmen. Denn Rückanbindung an „Mutti“ ist möglich und erwünscht. Doch Bewusstseinserweiterung um die anderen Welten und Dimensionen hebt noch lange nicht die irdischen „Spielregeln“ auf. „Mutti“ will es so. Bis wir so weit gewachsen sind, dass wir „groß“ genug sind, selbst zu entscheiden, ob wir weiter im Rahmen unserer irdischen Realität leben wollen oder uns eine andere Dimension aussuchen... :)))

In diesem Sinne ist unser „Ego“ unser Begleiter auf Erden. Unsere unabdingbare „Brille“. Wir können Gedanken und Gefühle loslassen. Und „Muster“, von denen wir meinen, dass sie nun ausgedient haben und durch bessere ersetzt werden können. Doch nicht integrale Bestandteile unseres Daseins – jedenfalls nicht ohne weitreichende Konsequenzen. Und als Huna-Schamanin muss ich letztlich auch fragen: wozu ist es gut, einen Teil von sich abzulehnen? Ist es nicht freudvoller und effektiver, sein Repertoire an Möglichkeiten einfach unbeirrt zu erweitern? Wie ein Kind, das unermüdlich krabbeln, laufen, mit Besteck essen, sprechen und viele andere Dinge lernt?

Quellen:
Serge Kahili King: Der Stadtschamane; Freiburg 2001
Jane Roberts: Das Seth-Material; Genf 1986
Jane Roberts: Gespräche mit Seth; Genf 1979

Donnerstag, 6. Januar 2011

Was kann "positives Denken" leisten (und was nicht)?

"Gedanken werden Dinge" ist einer meiner Lieblingssprüche, und das deutet an, dass ich den Gedanken (und den daraus resultierenden Gefühlen) generell sehr viel Macht einräume. Dennoch hat auch die Auswirkung unseres Denkens ihre Grenzen und ihre unüberschaubaren Tücken.

Wenn die Welt ist, was du glaubst, was sie ist (Huna-Prinzip Nr. 1 "Ike") und Energie der Aufmerksamkeit folgt (Huna-Prinzip Nr.3 "Makia"), dann lenken wir Energie mit unseren Gedanken und hauchen mit ihr all dem Leben ein, an was wir glauben. Denn mit dem, was wir glauben, beschäftigen wir uns gedanklich am meisten. So formen sich unser Leben und unsere Persönlichkeit, die sich von anderen unterscheiden. Und das ist schön so, denn sonst würde ich ja mein Kind und meine Freunde und all meine Klienten usw. gar nicht voneinander und von mir unterscheiden können :)

Doch manchmal (oder oft?) denken wir Dinge (und kommen gar nicht recht los davon), unter denen wir leiden. Das sind dann die sogenannten "behindernden Glaubensmuster", von vielen auch gerne als "Blockaden" bezeichnet. Sie hindern uns daran, Dinge zu tun, die uns glücklicher machen würden, als das, was wir tatsächlich tun, weil wir denken, es kann nicht anders sein... die Gene, die Politik, die Wissenschaft, die Viren, um nur ein paar Besipiele zu nennen, wo viele von uns einfach nicht aus festgefahrenen Gleisen heraus kommen.

Filme und Bücher, die uns "The Secret" vermitteln, sagen an dieser Stelle: "Kein Problem! Denke einfach etwas anderes, was sich besser anfühlt, und dein ganzes Leben ändert sich!". Ganz so einfach ist es aber nicht.

Die Grundregel stimmt schon. Doch wenn wir uns unsere Persönlichkeit mal der praktischen Handhabbarkeit halber als aus vielen "Teilpersönlichkeiten" bestehend vorstellen, so gibt es Teile in uns, die die alten Glaubensmuster verteidigen. Und das tun sie, weil sie "treue Diener" sind und nur "unser Bestes" wollen. Eine Überzeugung, die wir uns zulegten, hatte in jenem Moment einen wichtigen Sinn. Hinter jeder Überzeugung steht ein Bedürfnis, dessen Befriedigung durch diese Überzeugung gesichert werden soll.

Da einfach "drüber bügeln" mit einer sportlichen Think-Pink-Affirmation ist in etwa genau so wertvoll wie Make-Up auf eine entzündete Haut zu schmieren. Kann in seltenen Fällen hilfreich sein, wird es aber in der Regel nicht!

Was also tun?
Seine Gedanken erneuern funktioniert am besten, wenn man achtsam mit dem umgeht, was man bis jetzt mit sich herum trägt. Ein neuer, besserer Gedanke wirkt am stärksten, wenn er uns glaubhaft erscheint und uns Gefühle der Freude und der Zuversicht beschert. Anders ausgedrückt: wenn er das bestehende Netz von Überzeugungen harmonisch ergänzt oder erweitert. Wenn genau dieser Punkt getroffen ist, wo nötige Veränderungen und Sicherheit vermittelnde Stabilität im subjektiven Gleichgewicht sind.

Ein Beispiel:
"ich vertraue der Welt" ist eine fürchterlich schwierige Aufgabe für viele. Ein Berg von Zweifeln türmt sich da auf, so dass diese Affirmation wahrscheinlich nur von wenigen angenommen werden kann. "Ich vertraue mir" ist etwas, was viel einfacher ist. Das letztendliche Resultat -bei Erfolg- wird aber so ziemlich das gleiche sein. Vertraue ich mir, so wächst auch mein Vertrauen in den Rest der Welt, denn alles ist mit allem verbunden (Huna-Prinzip Nr.2 "Kala"). Ich bin ein Teil dieser Welt, und die Welt ist ein Teil von mir.

Und so möchte ich Ihnen an dieser Stelle eine der einfachsten und wertvollsten Affirmationen mit geben, die ich kenne (selbst erprobt und getestet):

ICH VERTRAUE MIR VOLL UND GANZ!

Wirkungen:
Wie eben schon gesagt, erhöht dieser Gedanke das Vertrauen in einen selbst, in die eigenen Entscheidungen, in den eigenen Wert und in den (positiven) Verlauf des eigenen Lebens. Das zieht sehr weite Kreise, bis hin zu besserer Gesundheit und mehr Erfolg. Als "Spiegel"-Reaktion erhöht sich auch das Vertrauen in den Rest der Welt, entspannt Beziehungen, entschärft Konflikte. Hilft, unliebsame Gewohnheiten mit mehr Leichtigkeit abzulegen... Überall dort, wo man sich mit Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen geschleppt hat, sich (und andere in Form von Projektion) kritisiert hat, entspannt sich die Lage! Das allein kann schon meilenweite Veränderungen bewirken.

Anwendungshinweise:
Am besten den ganzen Tag über immer dann ein paar Minuten, wenn man nichts anderes denken muss: auf dem Weg zur und in der U-Bahn, in Wartezimmern, beim Zubettgehen, vor dem Spiegel beim Zähne putzen u.a. Insbesondere aber immer dann, wenn man sich in Schwierigkeiten fühlt! Wenn der Sachbearbeiter auf dem Amt die Bewilligung verweigert, eine Mahnung ins Haus flattert, das Auto plötzlich stehen bleibt, wo man es gerade so eilig hat usw. Wer musikalisch veranlagt ist, möge es gerne tatsächlich oder im Geiste singen. Wer Lust hat, macht auch einen Tanz daraus. Als Bild malen, auf Socken sticken, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Gutes Gelingen! :)))